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Risiken


In der Praxis führen Fehler in der Handhabung immer wieder zu ungewollten Schwangerschaften. Schon das Berühren der weiblichen Geschlechtsteile mit der (ungewaschenen) Hand, mit der das Kondom abgezogen wurde, kann zu einer Schwangerschaft führen.Bevor das Kondom übergestreift wird, kann es bereits zu unbemerktem Austritt von Sperma kommen, was auch hier zu dem Risiko führt, wenn Körperteile die Vagina berühren, die mit dem Penis in Berührung kommen, bevor das Kondom übergestreift worden ist. Das Gleiche gilt für das Überstreifen des Kondoms. Wird im Laufe des Vorspiels, das meist aus Spielarten des Pettings besteht, vor der Benutzung des Kondoms der Penis im Bereich der Eichel berührt, so besteht die Gefahr, dass einzelne Spermien beim Überziehen auf die Oberfläche des Kondoms gelangen und so den Weg in die Scheide finden. Das dadurch entstehende Risiko wird durch mit Spermizid beschichtete Kondome gesenkt.

Unvollständiges Abrollen oder ein Abrollen, das ungleichmäßig erfolgt und damit das Kondom nicht nahe genug an die Peniswurzel bringt, kann zu einem Ablösen des Kondoms vom Penis während des Geschlechtsaktes führen.

Lange Fingernägel können das Kondom beim Abrollen oder beim Aufreißen der Packung beschädigen. Diese Gefahr besteht auch, wenn während des Sex die Geschlechtsteile der Frau zusätzlich mit den Fingern stimuliert werden.

Beim Einsatz ölhaltiger Gleitmittel wie Bodylotion, Massageöl, Babyöl, Vaseline, Backfett (wie z. B. das früher unter Homosexuellen verbreitete Crisco) oder bestimmter Spermizide wie Scheiden-Zäpfchen (Suppositorien) und einiger homöopathischer Behandlungen kann die Latexstruktur Schaden nehmen, wenn diese Mittel nicht für den Einsatz mit Kondomen freigeben sind. Angaben dazu befinden sich meist auf der Verpackung oder dem Beipackzettel. Das Kondom verliert unter solchen Umständen innerhalb von weniger als fünf Minuten seine Dehnbarkeit. Auch wenn das Kondom manchmal nicht reißt oder sichtbare Beschädigungen aufweist, wird es doch durchlässig, beispielsweise für Viren. Wasserhaltige und silikonhaltige Gleitmittel oder Gleitmittel auf Dimeticone-Basis haben solche Risiken nicht.

Vor Einsatz rezeptfreier oder rezeptpflichtiger Arzneimittel an Penis oder Vagina sollte ein Arzt oder Apotheker um Rat gebeten werden, da diese Arzneimittel die Sicherheit von Kondomen beeinflussen können.

Falsch aufbewahrte oder nach Verstreichen des Verfalldatums verwendete Kondome können – auch unsichtbare – Beschädigungen aufweisen, die Viren oder Samen durchlassen. Schädliche Einflüsse sind vor allem Sonneneinstrahlung, Hitze, Kälte sowie mechanische Beanspruchung, die vor allem bei der Aufbewahrung im Auto, Geldbeutel oder in der Hosentasche auftreten.

Die Verwendung eines (im Verhältnis zur Penisgröße) zu kleinen Kondoms kann Schmerzen oder Durchblutungsprobleme verursachen.[37] Ein zu großes Kondom rutscht leicht vom Penis ab, wodurch Sperma in die Scheide gelangen kann und kein Schutz mehr besteht. Ein zu kleines Kondom reißt leichter oder kann sich zurückrollen.[38][39] Maßgeblich für die richtige Kondomgröße ist nicht dessen Länge, sondern ein zum Penisumfang passender Durchmesser. Die Standardbreite liegt bei 52–53 mm, XXL-Kondome haben häufig nur eine nominale Breite von 55–57 mm während im Fachhandel auch Kondome mit einer nominalen Breite zwischen 49 und 69 mm erhältlich sind.

Des Weiteren sind auch Wechselwirkungen zwischen Spermiziden und Antimykotika während der Behandlung von Pilzinfektionen bekannt, welche den zusätzlichen Schutz der Spermizidschicht beeinträchtigen können.

Kondome, die mit dem Spermizid Nonoxynol-9 beschichtet sind, können die Empfänglichkeit für HIV und andere sexuell übertragbare Krankheiten erhöhen. In diesem Zusammenhang spricht sich die US-amerikanische FDA für einen Warnhinweis auf Kondomverpackungen aus.[40]

Entgegen anderslautenden Pressemeldungen[41] enthalten Kondome laut mehreren Studien keine gesundheitsgefährdenden Mengen an krebserregenden Nitrosaminen.[42][43][44]





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